Der unternehmensübergreifende Mobilitätsplan des Industriegebiets Plan-les-Ouates (ZIPLO) wird sowohl in der Westschweiz als auch im benachbarten Frankreich wegen seiner Dynamik, der Beteiligung von Unternehmen und der erzielten Ergebnisse oft als Musterbeispiel genannt. Dass dieser Mobilitätsplan so gut funktioniert, ist dem Angebot von Dienstleistungen zu verdanken, die auch Einschränkungen der Mobilität berücksichtigen.
Das Industriegebiet der Gemeinde Plan-les-Ouates zählt fast 500 Unternehmen mit mehr als 10 000 Mitarbeitern. Durch seine geografische Lage ist es mit dem Auto gut erreichbar. Die Gemeinde liegt direkt an der Autobahn zwischen zwei grossen Hauptstrassen, die in die Genfer Innenstadt führen.
Das Industriegebiet boomt seit den 2000er-Jahren und seine Dichte nimmt stetig zu. Derzeit entstehen auf vielen Baustellen neue Gebäude mit grossen Mietflächen, so dass die Zahl der Mitarbeiter auf diesem Gebiet in den Jahren 2021-2022 – nach der aktuellen Entwicklungsphase – auf rund 15 000 steigen sollte.
„Heute sind über 65 % der Belegschaft Grenzgänger, 10 % kommen aus dem Kanton Waadt.“
Im Laufe der Jahre und der Entwicklung der wirtschaftlichen Dynamik der Region hat sich die Erreichbarkeit des Gebietes erheblich verschlechtert: Vor allem am Zoll von Bardonnex und auf der Autobahn, aber auch im Stadtzentrum konnte das Verkehrsaufkommen nicht mehr bewältigt werden. Dazu kam die Überbelegung der Parkplätze und die Überlastungen im Strassenverkehr. Diese Ausgangslage hat die Beteiligten (die Gemeinde Plan-les-Ouates, den Firmenverband ZIPLO, den Kanton Genf und die Stiftung für Industriegebiete FTI) veranlasst, ab 2008 Mobilitätsstudien und ab 2011 einen Mobilitätsplan in Auftrag zu geben.
Den Empfehlungen des Mobilitätsplanes folgend wurde zunächst die Centrale Mobilité eingerichtet. Als eigentliches Kompetenzzentrum für Mobilität besteht die Aufgabe dieser Struktur darin, die Mitarbeitenden und Unternehmen des Industriegebiets zu informieren, zu beraten und bei den Veränderungen hin zu einer nachhaltigeren Mobilität zu unterstützen. Die Centrale Mobilité wird Montags bis Freitags von 7 bis 19 Uhr von drei Mitarbeitenden betreut.
Darüber hinaus wurden weitere ergänzende Dienstleistungen entwickelt, um den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden:
Zusätzlich zu diesen Dienstleistungen informiert die Centrale Mobilité die Mitarbeitenden regelmässig per Post und über die digitalen Kommunikationsmedien. Es werden ausserdem zweimal jährlich Kommunikationskampagnen mit Aktivitäten vor Ort durchgeführt. Diese Kampagnen ermöglichen es den Mitarbeitern, neue Verkehrsmittel spielerisch und in einem geselligen Umfeld kostenlos auszuprobieren.
Ergänzend zu dieser Palette an Dienstleistungen hat die Gemeinde Plan-les-Ouates die Bewirtschaftung der beiden kommunalen Gemeindeparkplätze in dieser Region an die Centrale Mobilité übertragen. Diese sind nun für alle Mitarbeitenden mit einem monatlichen Abonnement unter Berücksichtigung von nachhaltigen Mobilitätskriterien zugänglich (Mitarbeitende, deren Wohnort nicht oder schlecht mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar sind, Mitarbeitende mit eingeschränkter Mobilität oder solche, die Fahrgemeinschaften bilden erhalten bei der Verteilung der Parkfelder Priorität). Die Parkfelder werden jedes Jahr neu vergeben. Für die Verwaltung dieser Parkplätze und die Zuweisung von Parkfeldern wird die Software fairpark eingesetzt.
Die Ergebnisse des Mobilitätsplans ZIPLO sind beeindruckend. In der Folge finden Sie ein paar Zahlen, die den Erfolg dieses Mobilitätsplans illustrieren:
Aus all diesen Gründen wird der ZIPLO-Mobilitätsplan regelmässig als Referenz genannt.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der ZIPLO.