Die Vernetzung der Unternehmen hat bei einem unternehmensübergreifenden Mobilitätsplan oberste Priorität. Werden die Anstrengungen koordiniert, erzielen Mobilitätsmassnahmen viel bessere Resultate und die Verwaltung wird optimiert.
Der unternehmensübergreifende Mobilitätsplan im Industriegebiet La Vuarpillière (Nyon, VD) wurde 2014 ins Leben gerufen. Er vereint rund fünfzehn Unternehmen, die sich für eine bessere Erschliessung des Standortes einsetzen, die Nutzung des motorisierten Individualverkehrs reduzieren und gemeinsame Lösungen für eine nachhaltige Mobilität umsetzen wollen.
Weitere Partner bei diesem Mobilitätsplan sind die Stadt Nyon, die Region Nyon und der Kanton Waadt. Mobilidée begleitet sie bei diesem Vorhaben. Die gemeinsamen Anstrengungen sollen eine nachhaltige Erschliessung des Standortes garantieren. In der Praxis ist die Umsetzung eines Mobilitätsplans primär Aufgabe der Arbeitgeberschaft, sie wird jedoch durch Massnahmen der Behörden, beispielsweise durch das Parkraummanagement und eine koordinierte Raum- und Verkehrsplanung, ergänzt.
Im Rahmen dieses Mobilitätsplans organisiert mobilidée zweimal pro Jahr ein Treffen mit den verschiedenen Partnern. An diesen Treffen kann eine direkte, privilegierte Kommunikation zwischen den Arbeitnehmern (und ihren Angestellten) und den Behörden aufgebaut werden.
Jedes Treffen bietet den Unternehmen die Gelegenheit, sich über ihre Erfahrungen mit dem Mobilitätsmanagement auszutauschen. Alle Akteure können ihre Situation oder ihre Probleme schildern, erklären, was sie unternehmen und Rückmeldungen zu ihren Erfahrungen geben. Die Treffen sollen die Teilnehmenden dazu animieren, bewährte Methoden weiterzugeben. Der Austausch zwischen gleichberechtigten Partnern kann sehr inspirierend wirken und führt oft zu signifikanten Verbesserungen im Bereich der Mobilität.
Positiv an diesen Treffen ist, dass auch kleinere Unternehmen der Region mit einbezogen werden können. Tatsächlich ermöglicht ein unternehmensübergreifender Mobilitätsplan eine Öffnung des Entwicklungsprozesses, weil die Analysen und die Lösungsfindung gemeinsam angegangen und somit Ressourcen gespart werden.
In Vuarpillière gibt es mehrere unternehmensübergreifende Massnahmen, die zur Sensibilisierung eingeführt wurden und um den modalen Wechsel zu begleiten.
Die neue Bewirtschaftung des öffentlichen Parkplatzes ermöglicht eine faire Behandlung aller Mitarbeitenden. Der Parkraum wird intern, anhand von nachhaltigen Mobilitätskriterien verwaltet, so dass Mitarbeitende Vortritt erhalten, deren Mobilität reduziert ist, deren Wohnort nicht oder nur schlecht vom öffentlichen Verkehr erschlossen ist oder jene, die Fahrgemeinschaften bilden.
Zur Förderung von Fahrgemeinschaften steht den Mitarbeitenden eine „Centrale Mobilité“ zur Verfügung, wo sie mit möglichen Mitfahrenden vernetzt werden. Um das Carsharing auf unterhaltsame Weise zu fördern, organisieren wir einmal im Jahr einen Challenge für Fahrgemeinschaften.
In den Unternehmen sind es die Arbeitgeber, die Fahrgemeinschaften fördern, indem sie diese Lösung bei Neuanstellungen kommunizieren, Fahrgemeinschaften vermitteln, die Arbeitszeiten anpassen usw.
Darüber hinaus stehen auf Anmeldung selbstverwaltete Shuttlebusse zur Verfügung. Sie bieten eine zusätzliche Lösung auf Verkehrsachsen, die vom öffentlichen Verkehr nicht oder schlecht erschlossen sind.
Mobilidée führt auch Massnahmen zur Förderung von Langsamverkehr durch – Experimente mit Elektrofahrrädern – und es wurden öffentliche Verkehrsmittel eingeführt.
Ein Mobilitätsplan erfordert zudem erhebliche und wiederholte Informations-, Kommunikations- und Sensibilisierungsmassnahmen. Dazu kommuniziert mobilidée regelmässig über die Webseite, Kommunikationsmedien, Newsletter oder Informationsstände.
Alle diese Massnahmen können die unternehmensinterne Politik und die Massnahmen jeder einzelnen Firma jedoch nicht ersetzen. In der Tat handelt es sich nur um ergänzende Massnahmen.